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Kabarett und Kleinkunst, Musik und Theater

Das „Berliner Phoenix-Forum e.V.“ wurde zwar erst am 27.10.2018 gegründet, blickt aber dennoch auf eine bald 60jährige Geschichte zurück (siehe unten, Geschichte der Vorgängervereine). Wir veranstalten zurzeit hauptsächlich im Schloss Biesdorf Kabarett- und Kleinkunst-Programme, einmal pro Jahr die „Lesenacht an der M8“ und haben während der Pandemie im Rahmen des „Draußenstadt“-Programms des Berliner Senats Open-Air-Veranstaltungen in Lichtenberg, Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf durchgeführt.

Unser künstlerischer Schwerpunkt liegt auf politischem Kabarett. Unser 1. und 2. Vereinsvorsitzender, Olaf Michael Ostertag und Tom Ehrlich, stehen beide mit selbstgeschriebenen Programmen auf der Bühne. Unser Ehrenmitglied Frank-Burkhard Habel und unser „Spiritus Rector“ Wolfgang Helfritsch haben in den letzten sechs Jahrzehnten unzählbare Programme der kleinen literarischen Form auf die Bühne gebracht, zuletzt „Wenn wir alle Stengel wären“, mit Texten des Humoristen Hansgeorg Stengel.

Die prominentesten Gäste auf unseren Bühnen waren und sind Gisela Oechelhaeuser, Arnulf Rating, Regina Thoss, Christine Teichmann, Lina Wendel und Harald Pomper. Auch Gerald Wolf, Tilman Lucke und Melanie Haupt geben sich öfter die Ehre. Musikalisch durften wir schon mehrfach Jumpin‘ Pete & Berlin AllStars, Ana Onyx und Svenja Gabler bei uns begrüßen.

Wir sind auf der Suche nach einer festen Spielstätte, in der wir neben Kabarett, Kleinkunst und Konzerten auch dramatisches Theater etablieren können. Unserem Vereinsvorstand gehören noch die Schatzmeisterin Brigitte Ostertag sowie als Beisitzer Rico Haaske und Dirk Morgenstern an. Unser Verein nimmt gerne neue Mitglieder auf und freut sich über tatkräftige Unterstützung.
31.12.2022


Geschichte der Vorgängervereine des Berliner Phoenix-Forums e.V.

Das Berliner Phoenix-Forum geht ursprünglich auf das Ost-Berliner Lehrerensemble "Dr. Theodor Neubauer" zurück, das seine erste Spielstätte ab dem 9. September 1964 im 12. Stock vom „Haus des Lehrers“ hatte. Zahlreiche verschiedene Kunstrichtungen wurden von mehreren Gruppen innerhalb des „Lehrerensembles“ gepflegt: Theater, Musik, Tanz waren dabei, die Fachrichtung „Kleinkunst“ wurde vorwiegend von der „Sprecher- und Rezitatorengruppe“ bedient, der unter der Leitung von Fritz Decho auch Frank-Burkhard Habel, Marlis und Wolfgang Helfritsch, Annette Kühn, Jo Fietzke-Greenway, Ingolf Alwert und Ute Knorr angehörten.

Mit der Wende ab 1989 stellte sich für alle Einrichtungen der DDR die Frage, ob und wie sie weiterexistieren konnten oder wollten. Die Sprechergruppe entschied sich für die Gründung eines Vereins, des „Theater im 12. Stock e.V.“, der zunächst unter diesem Namen noch weiter im Haus des Lehrers Programme der „kleinen literarischen Form“ (Selbstbeschreibung) inszenierte und insbesondere der Tradition von Erich Kästner und Kurt Tucholsky verpflichtet war, aber auch zahlreiche andere Künstler und Künstlerinnen mit eigenen Programmen würdigte, so z.B. Eva Strittmatter und Mascha Kaléko.

Dieser Verein fand dann bald im Kulturhaus Karlshorst ein neues Zuhause, und residierte dort fast 20 Jahre, von 1991 bis 2010. In dieser Zeit wurde das Programm von zahlreichen selbstgeschriebenen Kabarett-Revuen geprägt, die Titel wie „Mittenrein und knapp vorbei“ oder „Zu wahr um schön zu sein“ trugen. Höhepunkte des Lichtenberger Kulturlebens setzte der Verein mit den Bezirks-Jubiläums-Revuen 2010 und 2015 sowie seinen Beiträgen zur Langen Nacht der Opern.

Mit der Sanierung des alten Kulturhauses Karlshorst musste erneut ein neues Domizil für den Verein gefunden werden, der sich die ganze Zeit über weiterhin „Theater im 12. Stock“ genannt hatte, obwohl das lauschige Kleinkunsttheater in der Treskowallee 112 im 1. Stock residierte. Neu aufgebaut wurde die Bühne im 2. Stock der „KULTschule“ in der Sewanstraße 43 , die charakteristische Hintergrunddekoration der historischen Kneipe „Mulackritze“ zog wie alle anderen vereinseigenen Dekorationen und Kostümteile dorthin.

Ebenfalls zog das Mobiliar vom „Theater im 12. Stock“ mit um. Es war einst eigens für die „Kleinkunstbühne mit Bar“ im Haus des Lehrers entworfen und angefertigt worden: 12 Tische, um die sich je 4 Stühle gruppierten, sodass also an 48 Plätzen für das Publikum großzügige Abstellflächen für Getränke und Snacks zur Verfügung standen. Diese Möbelunikate zogen zunächst 1991 ins Kulturhaus Karlshorst und 2011 in die KULTschule um und gingen bei deren Sanierung 2021, ebenso wie der Fundus, verloren.

Das Zimmertheater erweiterte unter der Leitung von Thea Oertel und Olaf Michael Ostertag ab 2015 deutlich sein Repertoire: Neben die bereits seit der Jahrtausendwende jährlich durchgeführten „Kabarett- und Kleinkunst-Tage“ trat das „Kabarett-Festival Lichtenberg“, zahlreiche Konzerte wurden ins Programm aufgenommen, und mit den SchauspielerInnen und RegisseurInnen Claudia Dornath, Luise-Lotty Ruhnau und Oliver W. Koch trat auch dramatisches Theater auf den Spielplan.

Zweimal wechselte der Verein in der jüngeren Zeit den Namen: Zunächst benannte er sich in „Zimmertheater in der KULTschule e.V.“ um, nach dem Auszug aus dem 2. Stock der Sewanstraße wurde sogar eine Neugründung erforderlich. Der mit den Vorgängervereinen nicht rechtsidentische „Berliner Phoenix-Forum e.V.“ veranstaltete 2019 noch zwei Kabarett-Festivals im Erdgeschoss der KULTSchule, tatkräftig unterstützt von der dort ansässigen Vereinigung der Russlanddeutschen, bevor er sich mit der Schließung des Hauses endgültig auf Wanderschaft begeben musste. Seither ist er auf der Suche nach Räumlichkeiten, die er ganz nach eigenen Vorstellungen ausgestalten, mit dem eigenen Programm füllen und der Pflege der Kultur widmen kann, getreu Erich Kästners Motto: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“